Noch am Abend nach unserem Besuch auf der Scheinbergspitze am Ostermontag hatte ich mich auf die Suche nach dem Berg mit den imposanten Felswänden gemacht, hinter dem sich der Forggensee "zu verstecken versuchte"; namentlich waren das der Vorderer Scheinberg (1.827 Meter), die Kesselwand (1.782 Meter) und der Hasentalkopf (1.797 Meter), wobei letzterer der (wohl) bekannteste der drei Gipfel ist. Da die Tourenbeschreibungen auf den diversen Seiten im World Wide Web durchwegs interessant klangen, landete der Hasentalkopf folgerichtig auf meiner To-do-Liste. Da ich Bele, deren Auto sich in der Werkstatt befand, in Fürstenried absetzen musste, bot sich eine Tour "entlang" der A95 förmlich an. Glücklicherweise stolperte ich am Vorabend bei hoehenrausch.de über den Tipp, den "Talhatscher" über den moderat ansteigenden Forstweg mit dem Fahrrad zu verkürzen; so ging es um halb acht am Freitagmorgen mit Bele und meinem treuen Drahtesel mit kurzen Zwischenstopp in Fürstenried in Richtung Graswangtal. Um kurz vor neun sollte ich dann vom Parkplatz Sägertal aus mit dem Fahrrad die ersten viereinhalb Kilometer der Strecke durchs Sägertal (bis auf den letzten Kilometer entlang des gleichnamigen Baches) in Angriff nehmen; obwohl es erst gegen Ende richtig steil wurde, sollte ich meine Oberschenkel ordentlich spüren. Tja, beim Radfahren werden halt (auch) andere Muskeln beansprucht als beim Laufen! 😅 An der Verzweigung Lösertaljoch/Hochplatte und Bäckeralmsattel/Kenzenhütte stellte ich mein Fahrrad ab; weiter ging es per pedes in westlicher Richtung aus dem Wald hinaus und nach knapp fünf Minuten über einen kleinen Bachlauf. Anschließend sollte es für ein paar Minuten und zwei Kehren noch einmal durch ein bewaldetes Hangstück gehen, ehe ich über nun wieder freies Wiesengelände zügig hinauf zum Bäckeralmsattel marschierte. Zu diesem Zeitpunkt sollte die bis dato dichte Wolkendecke erstmals den Blick aufs Graswangtal und die benachbarten Berge (unter anderem auf die Große Klammspitze) freigeben. Am Bäckeramlsattel steht übrigens ein historischer Grenzstein aus dem Jahr 1517, wenn man dem Schild auf dem Wegweiser zum Grubenkopf und zur Klammspitze Glauben schenkt. Ein paar Meter unterhalb des Sattels (in Richtung Kenzenhütte) sollte es dann für mich linkerhand über zahlreiche Serpentinen hinauf in Richtung des hufeisenförmigen Kamms, auf dem sich Kesselwand, Vorderer Scheinberg und Hasentalkopf erheben, gehen. Die drei Gipfel zeigten sich in ihrer vollen Pracht als ich den grasigen Rücken der Kesselwand erreicht hatte; hier ist Vorsicht geboten, da sowohl rechterhand Trittspuren zu sehen sehen sind, als auch linkerhand ein Pfad hinab in den Kessel führt. Letzterem muss man folgen! Nach wenigen Minuten, die man größtenteils durch ein Latschenfeld wandert, zeigt sich die Großdoline (auch Sinkhöhle oder Karsttrichter genannt) in vollem Ausmaß. Vom kleinen Bergsee an ihrem Grund war leider nur wenig zu sehen; die Folgen des wohl eher trockenen Sommers. Nachdem es ein gutes Stück ohne größere Steigung dahingegangen war, sollte es auf die letzten Meter zum Scheinbergjöchl noch einmal ordentlich steil werden. Der anschließende Weg entlang des Gratverlaufs in östlicher Richtung zum Gipfel des markanten Hasentalkopf dürfte vor allem bei Nässe nicht ganz ohne sein, und auch sonst sind hier Trittsicherheit und Schwindelfreiheit von Nöten. Während auf einigem Fotos im Internet noch ein kleines hölzernes Gipfelkreuz zu sehen ist, so erwartete mich lediglich ein kleines Stoamandl in dem ein Stock steckte, sowie die Halterung des Gipfelbuches; im Nachgang der Tour habe ich ein wenig recherchiert, und ein Bild aus dem Jahr 2019 gefunden, auf dem das Kreuz bereits am Gipfels lag. Während meiner Brotzeit sollte dann zeitweise die Sonne durch die Wolkendecke blitzen; damit hatte ich aufgrund der Wetterprognosen eher nicht gerechnet. So war's aber um so schöner! Nachdem ich die (inzwischen) herrliche Aussicht auf die angrenzenden Gipfel der Ammergauer Alpen (die bekanntesten durften Scheinbergspitze, Lösertalkopf, Hochplatte und Große Klammspitze sein) und das Graswangtal. Aber auch Geierköpfe, Zugspitze und etliche weitere Gipfel konnten mühelos "erspäht" werden... 😊 Nach etwas mehr als einer halben Stunden hieß es dann langsam aber sicher wieder aufbrechen, hatte ich mich doch inzwischen dafür entschieden, dem Vorderen Scheinberg auch (noch schnell) einen Besuch abzustatten (tja, wenn man schon mal da ist 😉). So ging es erst einmal zurück zum Scheinbergjöchl und von dort aus weiter über den Grat zum exakt dreißig Meter höheren Gipfel (ebenfalls ohne Kreuz; wobei hier wohl auch noch nie eins gestanden hat) des Vorderen Scheinberg, von wo aus man einen perfekten Blick auf Gumpenkarspitze und Geiselstein hat; der Forggensee versteckte sich leider permanent unter einem wahren Meer aus Wolken. Lange verweilte ich hier jedoch nicht, sollte ich doch gegen vier wieder in Forstenried sein. Vom Steinbergjöchel aus ging es in südlicher Richtung in mehreren Kehren hinunter zum Lösertaljoch und weiter durchs Lösertal bergab. Unterhalb der markanten Felswände des Hasemtalkopf sehe ich zwei Steinböcke, die ich ein paar Minuten lang beobachte, ehe ich mich leider wieder auf den Weg machen musste. Zu gerne hätte ich den beiden noch eine Weile meine Aufmerksamkeit geschenkt. Nachdem ich im Talkessel eine große Wiese überquert hatte, führte mich mein Weg vom Löstertalgraben (mit seinem rauschenden Bach) in einem weiten Linksbogen weg zum Hasentalgraben, den es zu überqueren galt. Ein paar Minuten später (der Weg schlängelte sich weiterhin flach am Berghang entlang) sollte ich dann wieder vor meinem Fahrrad stehen. Schnell die Wanderstöcke eingepackt und den Fahrradhelm aufgesetzt, und schon konnte der "wilde Ritt" (na ja, da ich ja, wie bereits erwähnt, schon länger nicht mehr mit dem Mountainbike in den Bergen unterwegs war, setzte ich weitestgehend auf ein durchaus gemäßigtes Tempo) zurück zum Auto beginnen. Um kurz nach halb drei sollte die durchaus gelungene (und aufgrund der Bike & Hike Variante recht abwechslungsreiche) Tour enden.
Samstag, 27. September 2025
Hasentalkopf & Vorderer Scheinberg 26. September 2025
Hasentalkopf & Vorderer Scheinberg 26. September 2025
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