Samstag, 19. September 2020

Schöttelkarspitze/Soiernspitze 19. September 2020

Nach der Benediktenwand in der Vorwoche, stand mit der Soiernspitze die nächste "ordentliche" (und vor allem lange) Bergtour auf dem Programm. Eigentlich wollte ich mich bereits um halb vier auf den Weg in Richtung Berge machen, letztendlich saß ich aber erst um kurz nach vier im Auto... Um zwanzig vor sechs hatte ich mein erstes Etappenziel, den Parkplatz am Seinsbach erreicht. Schnell die Bergschuhe an, Rucksack auf den Rücken, Stirnlampe an (diese war zumindest für die ersten knapp zwei Kilometer unabdingbar) und los... 
Bis zur Ochsenalm geht es auf einer bereiten Forststraße in Richtung Vereineralm, ehe es linkerhand über "Stock und Stein" den Felderngraben steil nach oben zur Schafskehre. Etwa fünfzig Meter unterhalb des Sattels "stoße" ich zum ersten (aber beileibe nicht letzten) Mal an diesem Tag auf ein Gämsherde. Herrlich! Während im Tal noch die letzten Nebelschwaden hängen, kommt hier oben langsam aber sicher die Sonne raus... Ich wandere auf dem Grat entlang weiter zum Federnkreuz (unterwegs werde ich doch wirklich von einem weiteren Frühaufsteher überholt; passiert mir eher selten), wo ich mich spontan für den kleinen aber durchaus feinen Abstecher zur Schöttelkarspitze entscheide (tja, wenn man schon mal hier ist, kann man diesen ebenfalls beeindruckenden Gipfel auf jeden Fall mal "mitnehmen"). Trittsicherheit sowie Schwindelfreiheit ist hier - wie auch an etlichen anderen Stellen der durchaus nicht zu unterschätzenden Tour - auf jeden Fall von Nöten. Kurz Unterhalb des markanten Gipfel kommt mir ein weiterer Frühaufsteher entgegen, der sich zwanzig Minuten später als Paragleiter entpuppt (bei dieser herrlichen Aussicht und dem geilen Wetter wäre ich gerne mitgeflogen). Oben angekommen genieße ich rund eine viertel Stunde die sensationelle Aussicht auf Walchensee, Starnberger See, Sylvensteinspeicher, Wettersteingebirge und das gesamte Karwendel, ehe ich mich wieder auf den Weg mache. Zurück zur Schöttelkarscharte und weiter über den Grat an der Reißenden Lahnspitze vorbei dem markanten (pyramidenförmigen) Gipfel der Soiernspitze entgegen. Rund vier Stunden sind vergangen, als ich meine (diesmal sehr üppige) Brotzeit am Fuße des hölzernen Gipfelkreuzes auspacke. Rund zwanzig Minuten habe ich hier für mich ganz allein (Zeit die Seele in aller Ruhe baumeln zu lassen!), ehe nach und nach die ersten Wanderer von der Vereineralm heraufkommen. Zeit für mich, langsam aber sicher den Rückweg anzutreten (nicht aber ohne zuvor noch einmal hinab auf den Soiernsee und das Soiernhaus geblickt zu haben). Dieser führt mich auf steilen Pfaden hinab zur Vereineralm (innerhalb einer Stunde legt man knapp über 1.400 Höhenmeter zurück!), die ich aber links liegen lasse. Da ich keine große Lust verspüre stupide den Forstweg zurück zum Parkplatz zu laufen, packe ich noch den (auf der anderen Seite des Seinsbach verlaufenden) Jägersteig "on top". Hier kann ich wenigstens die inzwischen recht knapp gewordenen Trinkvorräte hervorragend auffüllen. Nach etwas mehr als sieben Stunden, rund tausendneunhundert Höhenmetern (einfach) und einundzwanzig Kilometern bin ich wieder zurück am Parkplatz. Schnell noch den schmerzenden Hax'n ein regenerierendes Bad im Seinsbach gegönnt, und schon befand ich mich auch schon wieder auf dem Weg in Richtung Heimat...























 

Samstag, 12. September 2020

Benediktenwand 12. September 2020

Die Benediktenwand stand schon ewig auf meiner Liste, und an diesem Wochenende sollte es nun endlich soweit sein... Als mein Wecker um kurz vor vier das erste Mal (ein weiterer Anlauf - Ihr könnt Euch denken, dass Bele davon alles andere als begeistert war) läutete, stellte ich mir kurz die Sinnfrage, zwanzig Minuten später befand ich mich jedoch voller Vorfreude auf dem Weg nach Benediktbeuren. Stockdunkel war es, als ich mich zwei Minuten nach halb sechs, "bewaffnet" mit Rucksack und Stirnlampe, vom Wanderparkplatz auf den Weg machte. Vom Lainbach, der mich die ersten Kilometer begleiten sollte, bekam ich (außer vom stetigen Rauschen) eher wenig mit, setzte die Dämmerung doch erst auf dem letzten anderthalb Kilometern vor der Materialseilbahn ein. Unmittelbar vor der Seilbahn biegt der Weg links ab und führt fortan in Serpentinen durch einen Bergwald empor. Dieser lichtet sich kurz vor der Tutzinger Hütte und gibt den Blick auf die eindrucksvollen Nordabstürze der Benediktenwand frei. Ein Stück hinter der Hütte gabelt sich der Weg. Ich entschied mich, der Empfehlung von hoehenrausch.de folgend, für den Aufstieg über die Ostseite. Entlang an den Felswänden folgte ich dem teils steilen Pfad hinauf zum Sattel. Hier erwarten mich nicht nur die ersten Sonnenstrahlen, sondern auch ein paar Drahtseile, die mir bisweilen über die steilen, großteils abgetretenen "Steilstücke" helfen. Unmittelbar nachdem ich die "Schlüsselstelle" gemeistert hatte, traf ich auf zwei junge Steinböcke; spätestens jetzt wusste ich, dass ich definitiv alles richtig gemacht hatte! Nachdem ich die beiden Gesellen rund zwanzig Minuten beobachtet hatte, ging es über das latschenbewachsene Plateau weiter zum Gipfelkreuz, das ich nach exakt dreieinhalb Stunden Gehzeit (na ja, eigentlich waren es ja nur drei Stunden und zehn Minuten) erreichen sollte. Ein Blick hinunter auf die Tutzinger Hütte (die gefühlt direkt unter dem Gipfel liegt), und schon genieße ich die Aussicht auf die umliegende Bergwelt während ich mir in aller Ruhe (die meiste Zeit während meines Gipfelaufenthalts bin ich für mich allein) meine Brotzeit schmecken lasse. Traumhaft! Mein weiterer Weg führt mich anschließend über die Westseite der Benediktenwand zurück zur Tutzinger Hütte. Hier fühle ich mich gerade im unteren Teil wie auf einer "Autobahn", kommen mir doch im Minutentakt zahlreiche Bergsteiger entgegen. Bis zur Materialseilbahn folge ich dem, vom Aufstieg bereits bestens bekannten Weg, biege danach aber in Richtung Kohstattalm ab, da mir dieser Weg  interessanter erscheint. Rund zwei Kilometer vor meinem Ziel mache ich in einem (eigentlich trockenen) Bachbett noch die unliebsame Begegnung mit einem Matschloch; wenigstens bleibt mein Schuh (für den Weg von der Tutzinger Hütte ins Tal hatte ich vom Bergstiefel auf Laufschuh umgestellt) nicht stecken...


















Wien Silvester 2023

Wien die Dritte (binnen sechs Wochen 😅)... Nachdem wir die letzten Jahre Silvester immer mit/bei Freunden in "heimischen Gefilden"...