Sonntag, 6. März 2022

München - Edinburgh - Teneriffa - Edinburgh - München

Faschingsferien... uns war relativ früh klar, dass wir "mal wieder raus mussten"; zu stressig waren die letzten Monate bei Bele und mir in der Arbeit - eine gewisse "Schuld" daran trug zweifelsohne die Pandemie, die nun seit rund zwei Jahren unser aller Leben bestimmt... 
Bei der Suche nach einem Reiseziel stand schnell fest, dass es "ins Warme" gehen sollte; während für mich ein paar weitere Tage in den Bergen auch eine Option gewesen wäre, war der Ruf nach "Sonne" und "wärmeren Temperaturen" beim Rest der (hierfür relevanten) Familie(nmitglieder) schon "ziemlich" laut. Nach kurzem "Brainstorming" stand mit Zypern auch schnell ein Reiseziel fest, für das wir uns alle begeistern konnten. Tja, leider hatten wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht - Zypern als Hochrisikogebiet sollte ausfallen, da inzwischen auch ungeimpfte Kinder unter zwölf Jahren bei der Rückkehr für mindestens fünf in Quarantäne müssen. 

So mussten wir bis zuletzt warten und auf etwaige positive Entscheidungen des Robert-Koch-Institutes hoffen. Während Zypern auch weiterhin auf der "schwarzen Liste" stand, sollten Reisen nach Spanien und - wie sich wenig später bei der Reiseplanung (hier bewies Bele einmal mehr ihr "goldenes Händchen") herausstellen sollte - ins Vereinigte Königreich für uns (als Familie) wieder möglich sein...
Ganz ehrlich, ich war doch ein wenig überrascht als mir Bele am Dienstag vor den Faschingsferien ihren Reiseplan "Teneriffa" vorstellte; dieser lautete wie folgt: Samstagabend Flug von München nach Edinburgh, dort anderthalb Tage Aufenthalt, ehe es weiter nach Teneriffa gehen sollte: Rückreise am Freitag respektive Samstag ebenfalls über die schottische Hauptstadt. Nach kurzem Kopfschütteln war ich aber - nicht zuletzt aufgrund der deutlichen Ersparnis gegenüber des möglichen Direktflugs München - Teneriffa - vollkommen überzeugt, schließlich wollte auch ich Edinburgh schon lange mal "unter die Lupe" nehmen; unser Kurzaufenthalt garantierte uns so schon mal ein erstes "Beschnuppern". So wurden die Flüge "eingetütet", Unterkünfte für Edinburgh und auf Teneriffa gesucht und gebucht (hier sollte sich die kurze Planungsphase/Recherchezeit als "Stolperstein" erweisen, aber dazu später mehr), ehe es am Samstagabend voller Vorfreude zum Flughafen München ging. Dass das Vereinigte Königreich nicht mehr Teil der EU ist, scheint noch nicht bis zu mir vorgedrungen zu sein, oder wieso hatte ich sonst meinen Reisepass zu Hause gelassen? Zum Glück konnte meine Mutter diese Scharte kurz vor knapp noch auswetzen, und so war ich pünktlich zum Boarding doch noch am Gate - erst mal Adrenalin "runterfahren" und ab in den Flieger...

Knapp zwei Stunden später spuckte uns der easyJet-Vogel am Flughafen in Edinburgh wieder aus. Kurz nach elf hatten wir die Passkontrolle gemeistert, und zwanzig Minuten später saßen wir auch schon im Bus in Richtung Innenstadt (Airlink 100 - Hin- und Rückfahrt gemeinsam zu lösen, lohnt sich definitiv!). Rund dreißig Minuten benötigt der Bus für die Strecke vom Flughafen in die Innenstadt; für uns hieß es Heymarkt aussteigen, und fünf Minuten später standen wir auch schon in der Lobby des Leonardo - unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte. Den Sonntag nutzen wir, um uns einen groben Überblick von Edinburgh zu verschaffen; per pedes ging es vom Hotel in die Innenstadt (natürlich durfte eine Stippvisite der Altstadt samt Burgvorplatz (aufgrund der knapp bemessenen Zeit war im Vorfeld klar, dass wir auf etwaige Besichtigungen diesmal verzichten würden; aber das werden wir definitiv in absehbarer Zukunft nachholen - erste Pläne für eine Schottlandreise wurden zumindest schon einmal geschmiedet) natürlich nicht fehlen, wo wir auch in einem wirklich gemütlichen Cafe einkehrten. Weiter ging es dann quer durch die Stadt in Richtung Leith (hier liegt der Hafen von Edinburgh). Außer der (ehemaligen) königlichen Jacht, die man aus einem Einkaufszentrum aus betreten/besichtigen kann, gab es hier aber nicht sonderlich viel zu sehen (wie sich später auf der Busfahrt zurück zum Hotel herausstellen sollte, hatte ich die falsche Seite von Leith erkundet, während die beiden Damen das Einkaufszentrum erkundeten). Bei der abendlichen Essensuche fand ich zwar ein paar optische Highlights, bei der Wahl der Location tätige ich jedoch den sprichwörtlichen "Griff ins Klo"... tja, shit happens!















Am nächsten Morgen streunerte ich auf der "Frühstückssuche" noch ein wenig durch die Stadt; besonders der Brunnen in den Prices Street Gardens, der mir am vergangenen Abend dank der herrlichen Beleuchtung ins Auge stach, hatte es mir angetan... Am frühen Nachmittag hieß es dann auch schon wieder ab zum Flughafen und um kurz vor drei befanden wir uns auch schon auf der Weiterreise nach Teneriffa. Waren wir in Edinburgh noch froh über unsere winterfeste Kleidung, erwarten uns auf den Kanaren knapp zwanzig Grad, und das um kurz vor acht Uhr abends... so hatten wir uns das vorgestellt/gewünscht! Mit dem Mietwagen ging es dann vom Flughafen Tenerife Sur über teils abenteuerliche Straßen in den Nordwesten, genaugenommen nach Garachico, wo wir über airbnb eine Unterkunft am Rande einer Bananenplantage gebucht hatten. Leider stellte sich die Ferienwohnung als "mittlere Katastrophe" heraus; dazu passte der "freundliche" Vermieter wie die "Faust aufs Auge". Da es inzwischen aber schon auf Mitternacht zuging entschieden wir uns notgedrungen, hier zumindest eine Nacht zu verbringen, und am nächsten Tage eine neue Bleibe zu suchen.





Dienstag - während Ida und ich einigermaßen gut geschlafen hatten, war Bele nach der Nacht in der wenig einladenden "Absteige" doch ziemlich gerädert. Unsere erste Intention, uns im Süden der Insel nach einer neuen Bleibe umzuschauen, verwarfen wir am Strand von Las Américas; die Hotelburgen alla Ballermann (und auch das meist britische Klientel in den Bars, Cafes und Restaurants an der Strandpromenade passte hier perfekt ins Bild!) waren einfach nicht unser Ding. Am durchaus schönen Strand machte sich Bele einmal mehr auf die Internetrecherche und zauberte nach einer halben Stunde das Iberostar in der Hauptstadt Santa Cruz aus dem Ärmel... Also ab ins Auto und an der Westküste hoch in den Norden. Unsere neue Unterkunft sollte sich als absoluter Glücksgriff herausstellen; ein superschöner Hotelkomplex mit geräumigen Zimmern, großzügig angelegtem Garten, beheiztem Pool (dreimal dürft ihr raten, wer sich darüber am meisten freute!) und stehts freundlichem und zuvorkommendem Personal. Nachdem wir unsere sieben Sachen ausgepackt hatten, ging es erstmal an den Pool, ehe wir uns am frühen Abend auf Erkundungstour durch Santa Cruz machten - echt schöne Stadt, die im Gegensatz zum am Vormittag in Playa de las Américas gesehenen richtig was hermachte...









Am Mittwoch sollte es nach ausgiebigem Frühstück (seit dem Besuch in London vor drei Jahren; als wir im
M by Montcalm residiert hatten, hab ich kein derartiges Frühstück mehr gesehen - da blieben definitiv keine Wünsche offen!) und dem Besuch am Pool in den Teide Nationalpark, dessen Hauptattraktion zweifelsohne der 3.715 Meter hohe El Teide (der Vulkan, der 1909 das letzte Mal ausbrach, ist übrigens Spaniens höchster Berg) ist. Auf den Gipfel gelangt man entweder mit der zwischen 1963 und 1971 erbauten Seilbahn (Kostenpunkt für Berg- und Talfahrt stolze 39,50 Euro) oder auf Schusters Rappen (bei der von mir bevorzugten Variante muss man sich jedoch im Vorfeld eine kostenlose Genehmigung bei den lokalen Behörden hohlen, da es täglich nur zweihundert Wanderern erlaubt ist, den Gipfel zu erklimmen). Wir beließen es jedoch bei dem einen oder anderen sehnsüchtigen Blick von "unten" (die höchste von uns befahrene Stelle lag knapp über 2.300 Metern). Aber auch so konnte uns im Nationalpark "dargebotene" durchaus begeistern; unglaublich wie sich hier die Landschaft innerhalb weniger Kilometer immer wieder komplett verändert. Über Porto de Santa Cruz, wo wir uns neben den zahlreichen Wellensurfern und Paraglidern auch ein wenig der Innenstadt widmeten (bisweilen hatten wir den Eindruck, dass gerade an der Strandpromenade etliche Häuser einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck machten), ging es dann am frühen Abend wieder "heimwärts". Den Abend ließen wir mit dem Pokalspiel meiner Bochumer gegen den Sportclub Freiburg (über die hundertzwanzigste Spielminute hülle ich an dieser Stelle lieber den Mantel des Schweigens) im Fernsehen in unseren "vier Wänden" ausklingen... 























Neuer Tag, neues Glück... nachdem sich der Vormittag adäquat zum Vortag gestaltet hatte (sprich Frühstück in vollen Zügen genießen, dann mit Ida ab an den Pool - zwischendurch noch ein kurzer Besuch bei den Hotelschildkröten; definitiv ein Hingucker), machten wir uns erneut auf den Weg nach Porto de Santa Cruz, wo wir dem Loro Parque (von dem mir im Vorfeld eine Kollegin bereits vorgeschwärmt hatte) einen Besuch abstatten wollten. Mit hundertzwei Euro für zwei Erwachsene und ein Kind ist der Eintritt wahrlich kein Schnäppchen, aber wir sind definitiv auf unsere Kosten gekommen! Auf über dreizehn Hektar Land beheimatet der 1972 eröffnete Park neben über dreitausend Papageien (womit klar ist, warum das spanische Wort für Papapgei als Namensgeber diente), rund 250 Pinguine (Königspinguine, Eselspinguine, Zügelpinguine, Felsenpinguine, Humboldtpinguine und Papageientaucher), Delphine, Seelöwen, Orcas (mit ihren Shows gehören diese drei "Säuger" mit Sicherheit zu den Highlights des Parks; wo ich zugeben muss, dass mich auch die Papageienshow mehr als beeindruckt hat), Tiger, Löwen, Affen (keine Ahnung, wie vielen verschiedenen Rassen wir über den Weg gelaufen sind), Schildkröten, Fische, Quallen (die Unterwasserwelt zog mich auch in ihren Bann) und und und... Alles "verpackt" in ein wahrlich zauberhaftes Ambiente, mit unheimlich viel Palmen, Pflanzen und einer großen Liebe zum Detail. Im "Kinderlandia" kommen kleine und große Kinder mit Sicherheit auf ihre Kosten; mit der kleinen Achterbahn verfügt der Loro Parque übrigens über die einzige Achterbahn Teneriffas. Leider konnten wir aufgrund fehlender Zeit, diesen Teil des Parks nur im "Vorbeirauschen" begutachten... Die halbstündige Rückfahrt nach Santa Cruz verging - wie auch schon die Hinfahrt - wie im Fluge. Später bummelten wir dann noch ein wenig durch die Stadt; ein wenig wehmütig, wussten wir doch, dass dies unser letzter Abend auf Teneriffa sein sollte (zwischenzeitliche Überlegungen, den Aufenthalt auf der Insel mittels geschickter Umbuchungen der Flüge um einen Tag zu verlängern, scheiterten letztendlich an zu knappen Umstiegszeiten).




















Der letzte Morgen auf den Kanaren begrüßte uns alles andere als freundlich... es goss wie aus Kübeln. Glücklicherweise lugte bereits beim Frühstück ab und an die Sonne raus, so dass wir unser Vorhaben, dem Strand von Santa Cruz - Playa de las Teresitas - noch einen Besuch abzustatten, in die Tat umsetzen konnten. Für die Strecke vom Hotel zum knapp neun Kilometer entfernten Strand benötigten wir mit unserem Leihwagen eine knappe Viertelstunde. Mit seinem weißen Sand, der ursprünglich aus der Sahara (!) stammt, ist er einer der wenigen Strände, an denen man nicht den typischen schwarzen Vulkansand findet (am Playa de Troya in Las Américas hatten wir übrigens auch weißen Sand vorgefunden). War es hier und heute noch recht ruhig, möchte ich nicht wissen, wie es hier in den Sommermonaten zugeht. Am frühen Nachmittag hieß es dann langsam aber sicher Abschied nehmen, schließlich mussten wir unser Auto um vier am Aeroporto de Tenerife Sur abgeben. Letztendlich blieb uns aber noch Zeit für einen kurzen Stopp in einem Einkaufszentrum auf halber Strecke, sowie für eine Stippvisite am Strand von Los Abrigos (der Playa Grande konnte durchaus überzeugen)... Pünktlich um achtzehn Uhr fünfunddreißig startete unser Flieger in Richtung Edinburgh. Ein letzter Blick auf den Pico del Teide und die sinkende Sonne, und schon war das Kapitel Teneriffa (zumindest für diesen Urlaub) passe. Um kurz nach elf hatten wir nach überaus turbulentem Flug wieder schottischen Boden unter den Füßen. Mit dem Bus ging es dann wieder zum Heymarkt und von dort aus per pedes weiter zum Hampton by Hilton, das wir uns für diese Nacht auserkoren hatten. Im Nachhinein wäre wohl eine weitere Nacht im Leonardo die bessere Wahl gewesen (gerade weil sich das Frühstück, das letztendlich das Zünglein an der Waage gewesen ist, am nächsten Morgen als "Witz des Jahrhunderts" entpuppte).
















Über das Frühstück verliere ich an dieser Stelle keine weiteren Worte; aber über das Ambiente des Hotels... dies erinnerte uns irgendwie an eine Jugendherberge... Na ja, sei's drum. Unsere Koffer "parkten" wir für die nächsten Stunden im Hotel, so dass einem ausgedehnten Spaziergang durchs sonnige Edinburgh nichts im Wege stand. Auf der Suche nach einer schönen Location (wir wollten den Urlaub möglichst entspannt ausklingen lassen) wurden wir letztendlich im Fastival Village (am respektive über dem Bahnhof Waverley) fündig... Leider war die Zeit viel zu schnell vorbei, und es wurde Zeit unseren Koffer zu holen und den Weg in Richtung Flughafen anzutreten. Um halb sechs Ortszeit schwangen wir uns ein letztes Mal in die Lüfte; zwei Stunden später spuckte uns der easyJet-Vogel in München (bei mehr als frostigen Temperaturen) wieder aus...












Rückblickend eine (mit kleinen Abstrichen) überaus gelungene Reise; gerade wenn man die kurze Planungsphase berücksichtigt. Hatten wir im Vorfeld befürchtet, dass der Zwischenstopp in Edinburgh, verbunden mit den zwei zusätzlichen Flügen, den Urlaub "kürzer" machen würde, stellte sich im Nachhinein als völliger Trugschluss heraus. Sowohl Bele als auch ich hatten durch den mehrfachen "Tapetenwechsel" das Gefühl, deutlich länger als eine Woche unterwegs gewesen zu sein!

Wien Silvester 2023

Wien die Dritte (binnen sechs Wochen 😅)... Nachdem wir die letzten Jahre Silvester immer mit/bei Freunden in "heimischen Gefilden"...