Sonntag, 30. Juli 2023

Weißhorn & Schwarzhorn 29. Juli 2023

Wie viele Bilder von Weißhorn & Schwarzhorn haben schon den Weg in diesen Blog gefunden? Bewegt man sich unterhalb des Mendels entlang der Südtiroler Weinstraße, so sticht einem zumindest das (Aldeiner) Weißhorn mit seinem markanten Gipfelaufbau immer wieder ins Auge... Logisch, dass die beiden "Zwillingsberge" früher oder später auf meinem Zettel gelandet sind. Hatte ich mich zwischenzeitlich auf die Kombination Bletterbachschlucht (immer wieder als Grand Canyon Südtirols angepriesen; da die Schlucht leider erst ab Mitte/Ende April geöffnet ist, passte das nicht zu unseren Osterurlauben) und Weißhorn eingeschossen (für die knapp dreizehn Kilometer lange Strecke, auf der man 1.030 Höhenmeter überbrücken muss, sind rund sechs Stunden einzuplanen), so wurde in der vergangenen Woche kurzerhand umdisponiert. Da ich wenigstens ein Spiel des VfL Bochum während des einwöchigen Trainingslagers im Pustertal beiwohnen wollte, hatte ich mir den Samstag rot im Kalender angestrichen. Aber einfach so nach Südtirol zum Fußball wollte ich dann doch nicht fahren, und so tauchten neben etlichen anderen möglichen Zielen (bis auf einen "Neuling" standen alle schon länger auf meinem "ominösen" Zettel) auch Weißhorn & Schwarzhorn auf; und da das Wetter eher durchwachsen sein sollte, entschied ich mich letztendlich für eine Fahrt zum Jochgrimm; von hier aus kann man beide Gipfel relativ schnell erreichen.
Und so machte ich mich zusammen mit Stella, die ich für diesen Ausflug über den Brenner begeistern konnte, um kurz nach sechs auf den Weg. Knapp fünf Stunden später hatten wir den Passo Oclini (wie das auf 1.989 Meter gelegene Jochgrimm auf italienisch heißt) endlich erreicht. Schnell die Trailrunningschuhe angezogen (zumindest für die Besteigung des Weißhorn sind Bergschuhe nicht nötig) und schon befanden wir uns auf dem Weg zum ersten Gipfel des heutigen Tages. Anfangs führt der Weg über Weidewiesen (auf denen nicht nur Kühe sondern auch Pferde und Esel grasen), ehe es durch aromatisch duftende Zirbenbestände hinauf zum Gipfelaufbau geht. Die letzten Meter zum Gipfelkreuz sind dann etwas felsiger, jedoch nicht zuletzt dank des in den Felsen geschlagenen Stahlseiles recht einfach zu meistern. Nach knapp vierzig Minuten hatten wir das 2.317 Meter hohe Weißhorn bezwungen; aufgrund der vom Tal heraufziehenden Wolken war der Blick auf Tramin, Kaltern und Eppan im Etschtal nur kurz zu sehen, und auch die umliegenden Südtiroler und Trentiner Bergwelt zeigte sich nicht in ihrer vollen Pracht. Schade, aber das Leben ist nun mal kein Ponyhof. Wobei ich sagen muss, dass mir die hier und heute vorherrschende Stimmung auch gefallen hat; es hatte irgendwie etwas mystisches... Für den Abstieg wählten wir die gleiche Strecke wie für den Aufstieg (bei guter Sicht wäre die etwas anspruchsvollere Variante über den Nordgrat - hier sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt). Nach nicht einmal anderthalb Stunden konnten wir einen "Haken" unter Berg Nummer eins machen. Weiter ging es vorbei am Berghotel Jochgrimm über die Skipiste (alternativ kann man das Schwarzhorn auch über das Kugeljoch besteigen; vor allem als Rundwanderung bestimmt nicht uninteressant) hinauf zum, einer Kraterlandschaft ähnelnden Gipfelaufbau (dem rötlich-grauen Bozener Quarporphyr, der sich farblich deutlich vom Dolomitgestein des Weißhorn abhebt, verdank das Schwarzhorn seinen Namen); hier ist bisweilen Trittsicherheit von Nöten. Um kurz vor zwei sitzen wir (fast allein - etwas entfernt sitzen verstreut fünf weitere Bergsteiger; auf dem gegenüberliegenden Weißhorn war da schon deutlich mehr los) unterhalb des Gipfelkreuzes; Zeit zum Mittagessen, Schauen und die Seele baumeln lassen... Auch diesmal führt uns der Weg zurück zur Passhöhe wieder über den Aufstiegsweg. Und da wir ja bekanntlich noch einen Termin in Brixen hatten, war auch diesmal wieder Tempo angesagt. Auf halben Weg im Tal wurden dann an einer (wirklich) eiskalten Quelle noch schnell unsere Trinkvorräte aufgefüllt... Letztendlich standen etwas mehr als acht Kilometer und 860 Höhenmeter (auf- wie abwärts) auf der "Habenseite"; das alles in dreieinhalb Stunden... Weiter ging es nach Brixen, wo der VfL Bochum sein Testspiel gegen Parma Calcio mit null zu eins verlieren sollte (das aber nur so am Rande). Auf der anschließenden Heimfahrt wurde dann noch (auf Empfehlung eines Südtiroler Freundes) in der Sachsenklemme (bei Franzensfeste) ein Zwischenstopp eingelegt, schließlich wollten wir nicht mit leeren Mägen zu Hause ankommen. Leckere Pizza, freundliches Personal, das alles gepaart mit gutem Ambiente - perfekt und durchaus weiter zu empfehlen!





































Samstag, 22. Juli 2023

Schinder 21. Juli 2023

Schon länger hatte ich die Wanderung auf den Schinder, der genaugenommen aus zwei Gipfeln (dem Bayerischen Schinder und dem zwölf Meter höheren Österreichischen Schinder, dem sogenannten Trausnitzberg) besteht, im Hinterkopf; zusammen mit unserem Schwiegersohn in spe sollte es (trotz widriger Witterungsbedingungen) an diesem Freitag endlich soweit sein... 
Nachdem "Kind und Kegel" aus dem Haus waren, machten wir uns auf den Weg in Richtung Tegernsee. Kaum hatten wir die Mautstraße Enterrottach (während man bis zur Monialm mit drei Euro dabei ist, zahlt man für die Strecke bis in die Valepp sechs Euro) erreicht, öffnete der Himmel auch schon seine Schleußen... perfektes Bergwetter ist definitiv was anderes, aber wir sind ja bekanntlich nicht aus Zucker, und mit der richtigen Ausrüstung sollte die Tour schon zu meistern sein... Während die Autoren von hoehenrausch.de (wie auch etliche andere) zuerst den Trausnitzberg (1.808 Meter) über die gleichnamige Alm besteigen, um anschließend durch (im oberen Teil durchaus anspruchsvolle) Schinderkar absteigen, entschied ich mich im Vorfeld für die entgegengesetzte Route (die richtige Entscheidung; da waren wir uns am Ende des Tages beide sicher). Führte uns unser Weg die ersten zwei Kilometer noch über breite Forstwege, ging es fortan über stetig steiler werdende Pfade (auch heute musste man wieder extrem aufpassen, wollte man nicht aus Versehen auf einen der kleinen schwarzen Alpensalamander treten) hinauf in Richtung Schinderkar (nach einer guten Stunde sollte der Regen übrigens nachlassen und später sogar ganz aufhören). Beim überqueren der letzten Wiesen bevor die steilen Schotterfelder auf uns warteten, kamen wir zum ersten (und beileibe nicht letzten) Mal in den Genuss unzählige Gämsen beobachten zu können (bei dem ein oder anderen Tier hatten wir jedoch den Eindruck, es würde uns beobachten und nicht umgekehrt 😉). Über teils sehr rutschiges (das regnerische Wetter machte es definitiv nicht besser) Geröll ging ordentlich bergauf. Kurz vor dem sogenannten Schindertor (einer kleinen Höhle) hatten wir kurzzeitig kleinere Orientierungsprobleme (ein paar Schritte weiter nach oben anstatt zurück und nach links, und wir hätten die nächste Markierung sofort gesehen)... Die etwa drei Meter hohe Wand im Schindertor wurde dank einiger Eisenstifte und der Seilversicherung problemlos gemeistert, und wenig später standen wir (im dichten Nebel) in der Schinderscharte (hier befindet sich übrigens, wie auch auf dem Österreichischen Schinder, ein Grenzstein, der die Grenze zwischen Deutschland und Österreich markiert). Rechterhand führte uns unser Weg nun relativ problemlos weiter zum ersten Gipfel des Tages. Hatten sich die Wolken kurz vor Erreichen des Bayerischen Schinder (1.796 Meter) schon einmal kurz gelichtet, so kamen wir wenig später in den Genuss die umliegende Bergwelt (neben den Bergen rund um den Spitzingsee zeigen sich das Hintere Sonnwendjoch, die Berge des Wilde Kaiser, sowie die Gletscher des Tuxer Hauptkamms in der Ferne) doch noch in all ihrer Pracht bewundern zu können. Leider zog es auf dem Weg (der zwischendurch auch mit ein paar Drahtseilen gesichert ist) zum Tausnitzberg (kurz nachdem wir den Bayerischen Schinder verlassen hatten, trafen wir übrigens auf die einzigen weiteren Bergsteiger am heutigen Tag) wieder zu, so dass wir unsere Brotzeit ohne die herrliche Aussicht zu uns nehmen mussten. Rund zwanzig Minuten nachdem wir uns auf den Weg über die Traunitzalm in Richtung Tal gemacht hatten, sollte es urplötzlich komplett aufreißen, so dass wir für die letzten anderthalb Stunden (doch noch) das schönste Sommerwetter hatten. Zurück am Auto (geparkt hatten wir übrigens an der Johannesbrücke) ließen wir die Wanderung "stilecht" mit einem "Dösken" am Ufer der Valepp noch einmal Revue passieren, ehe wir uns auf den Heimweg machten...

Wien Silvester 2023

Wien die Dritte (binnen sechs Wochen 😅)... Nachdem wir die letzten Jahre Silvester immer mit/bei Freunden in "heimischen Gefilden"...