Samstag, 22. Juli 2023

Schinder 21. Juli 2023

Schon länger hatte ich die Wanderung auf den Schinder, der genaugenommen aus zwei Gipfeln (dem Bayerischen Schinder und dem zwölf Meter höheren Österreichischen Schinder, dem sogenannten Trausnitzberg) besteht, im Hinterkopf; zusammen mit unserem Schwiegersohn in spe sollte es (trotz widriger Witterungsbedingungen) an diesem Freitag endlich soweit sein... 
Nachdem "Kind und Kegel" aus dem Haus waren, machten wir uns auf den Weg in Richtung Tegernsee. Kaum hatten wir die Mautstraße Enterrottach (während man bis zur Monialm mit drei Euro dabei ist, zahlt man für die Strecke bis in die Valepp sechs Euro) erreicht, öffnete der Himmel auch schon seine Schleußen... perfektes Bergwetter ist definitiv was anderes, aber wir sind ja bekanntlich nicht aus Zucker, und mit der richtigen Ausrüstung sollte die Tour schon zu meistern sein... Während die Autoren von hoehenrausch.de (wie auch etliche andere) zuerst den Trausnitzberg (1.808 Meter) über die gleichnamige Alm besteigen, um anschließend durch (im oberen Teil durchaus anspruchsvolle) Schinderkar absteigen, entschied ich mich im Vorfeld für die entgegengesetzte Route (die richtige Entscheidung; da waren wir uns am Ende des Tages beide sicher). Führte uns unser Weg die ersten zwei Kilometer noch über breite Forstwege, ging es fortan über stetig steiler werdende Pfade (auch heute musste man wieder extrem aufpassen, wollte man nicht aus Versehen auf einen der kleinen schwarzen Alpensalamander treten) hinauf in Richtung Schinderkar (nach einer guten Stunde sollte der Regen übrigens nachlassen und später sogar ganz aufhören). Beim überqueren der letzten Wiesen bevor die steilen Schotterfelder auf uns warteten, kamen wir zum ersten (und beileibe nicht letzten) Mal in den Genuss unzählige Gämsen beobachten zu können (bei dem ein oder anderen Tier hatten wir jedoch den Eindruck, es würde uns beobachten und nicht umgekehrt 😉). Über teils sehr rutschiges (das regnerische Wetter machte es definitiv nicht besser) Geröll ging ordentlich bergauf. Kurz vor dem sogenannten Schindertor (einer kleinen Höhle) hatten wir kurzzeitig kleinere Orientierungsprobleme (ein paar Schritte weiter nach oben anstatt zurück und nach links, und wir hätten die nächste Markierung sofort gesehen)... Die etwa drei Meter hohe Wand im Schindertor wurde dank einiger Eisenstifte und der Seilversicherung problemlos gemeistert, und wenig später standen wir (im dichten Nebel) in der Schinderscharte (hier befindet sich übrigens, wie auch auf dem Österreichischen Schinder, ein Grenzstein, der die Grenze zwischen Deutschland und Österreich markiert). Rechterhand führte uns unser Weg nun relativ problemlos weiter zum ersten Gipfel des Tages. Hatten sich die Wolken kurz vor Erreichen des Bayerischen Schinder (1.796 Meter) schon einmal kurz gelichtet, so kamen wir wenig später in den Genuss die umliegende Bergwelt (neben den Bergen rund um den Spitzingsee zeigen sich das Hintere Sonnwendjoch, die Berge des Wilde Kaiser, sowie die Gletscher des Tuxer Hauptkamms in der Ferne) doch noch in all ihrer Pracht bewundern zu können. Leider zog es auf dem Weg (der zwischendurch auch mit ein paar Drahtseilen gesichert ist) zum Tausnitzberg (kurz nachdem wir den Bayerischen Schinder verlassen hatten, trafen wir übrigens auf die einzigen weiteren Bergsteiger am heutigen Tag) wieder zu, so dass wir unsere Brotzeit ohne die herrliche Aussicht zu uns nehmen mussten. Rund zwanzig Minuten nachdem wir uns auf den Weg über die Traunitzalm in Richtung Tal gemacht hatten, sollte es urplötzlich komplett aufreißen, so dass wir für die letzten anderthalb Stunden (doch noch) das schönste Sommerwetter hatten. Zurück am Auto (geparkt hatten wir übrigens an der Johannesbrücke) ließen wir die Wanderung "stilecht" mit einem "Dösken" am Ufer der Valepp noch einmal Revue passieren, ehe wir uns auf den Heimweg machten...

Wien Silvester 2023

Wien die Dritte (binnen sechs Wochen 😅)... Nachdem wir die letzten Jahre Silvester immer mit/bei Freunden in "heimischen Gefilden"...