Sonntag, 21. Mai 2023

Partnachklamm 20. Mai 2023

Ganz ehrlich, es ist nicht immer einfach, wenn man ein Leben wie "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" führt; wobei mein "Mr Hyde" kein Monster, sondern ein Fußballverrückter ist 😉 Nun ja, die Fahrt zum AuswärtsAbstiegsendspiel meiner Bochumer bei der Berliner Hertha wurde mir mit etwas fadenscheinigen Argumenten von meiner künftigen Frau ausgeredet (an dieser Stelle noch einmal ein dickes Sorry für meine zwischenzeitlich mehr als schlechte Stimmung!); verantwortlich zeigten sich letztendlich die Freunde von "Dr. Jekyll" (die in die Gefühlswelt des "Mr. Hyde" nicht so wirklich blicken können), die das letzte mögliche Wochenende für einen Junggesellenabschied auserkoren hatten...
Und so dauerte es ein paar Minuten (in dieser Zeit wurden noch schnell unsere beiden Schweinchen gefüttert), bis sich meine (zu diesem Zeitpunkt noch mehr als miserable) Stimmung langsam aber sicher wieder aufhellte. Wenig später hatte ich mich - wie befohlen - in Bergmontur geschmissen (wobei die Jungs für das passende Shirt gesorgt hatten) und ab ging es in Richtung Bahnhof; hinsichtlich der Zieldestination wurde ich bis zuletzt nicht informiert, aber das gehört wohl zu derartigen Events einfach dazu. Ein zwei (oder waren es doch ein paar mehr?) Dösken später erreichten wir gutgelaunt Garmisch-Partenkirchen... ach ja, wusstet Ihr, dass ich unter anderem mit 'nem Cowboy, 'nem Indianer und 'nem Dieb unterwegs war? 😂 Der eingeschlagene Weg (entlang der Partnach ging es in Richtung Skisprungschanze) und die Tatsache, dass nicht alle Mitglieder unserer (illustren) sechsköpfigen Reisegruppe regelmäßig in den Bergen herumrennen, machten es mir relativ leicht, die Partnachklamm als Ziel unserer Reise zu erahnen... 😉 Seit meinem letzten Besuch in der Klamm vor rund zwölf Jahren hat sich hier (insbesondere an den beiden Eingängen) einiges getan; während die Gebäude mit ihrer Kombination von Holz- und Stahlbetonelementen einen gewissen "Charme" haben, fühlt man sich beim Durchqueren der Drehkreuze eher an einen Hochsicherheitstrakt als an eine magischen Ort (der die Partnachklamm zweifelsfrei ist) erinnert. In Zeiten des Massentourismus (in den Alpen) aber wohl unabdingbar... Auf rund achthundert Metern führt einen der Weg über Brücken und durch Tunnel entlang des bis zu achtzig Meter in den Fels gegrabenen Bett des Wildbach Partnach. Der einst nur für trittsichere Holzarbeiter, Jäger und Forstleute geeignete Weg, stellt inzwischen keine großen Herausforderungen mehr an seine Besucher mehr da. Ein beeindruckendes, wildes Naturschauspiel ist sie aber definitiv; mir persönlich hat sie "zugefroren" bis dato am besten gefallen! Nachdem wir die Klamm "bewältigt" hatten, war erst einmal eine ausgiebige Brotzeit (übrigens unser zweiter Halt, den ersten legten wir - dem Anlass entsprechend - bereits in Garmisch ein; schließlich musste ja eine vernünftige Grundlage geschaffen werden 😊) eingelegt, ehe am Zusammenfluss von Ferchenbach und Partnach für etwas "action" gesorgt wurde. Friedl als Cliffhanger machte hierbei definitiv eine bessere Figur als die durch den Ferchenbach watenden Enteriche Erpel 😉 Anschließend zogen wir weiter hinauf in Richtung Graseck, wo aber weder die Kaiserschmarrn-Alm noch die Almwirtschaft Hanneslabauer noch geöffnet hatten; da wir aber noch genug Proviant hatten, wurde kurzerhand im Außenbereich des Hanneslabauer eine weitere Rast eingelegt... Da die Klamm erst ab Juni bis 20 Uhr geöffnet hat, mussten wir den Weg hinab ins Tal auf dem Fahrweg antreten. Als unerwartet schwierig sollte sich die Suche nach etwas Essbarem in Garmisch-Partenkirchen gestalten - scheinbar gibt es hier vielerorts außerhalb der Hauptsaison nach 21 Uhr nichts mehr zu essen. Letztendlich wurden wir in der urigen Zirbl-Stube fündig; freundliches Personal, gutes Essen und leckere Getränke - was will man mehr? Es war schon reichlich spät (aus unerfindlichen Gründen kann ich mich an die exakte Uhrzeit nicht mehr so ganz erinnern) als wir uns auf den Weg zum Bahnhof machten. Glücklicherweise mussten wir nicht all zu lange auf den nächsten Zug in Richtung bayerischer Landeshauptstadt warten. Am Hauptbahnhof (zu diesem Zeitpunkt hatte sich unsere Gruppe schon um einen Mitstreiter reduziert) wurde ein letztes Mal "Nachschub" organisiert, schließlich sollte auch die letzte Etappe feucht-fröhlich gestaltet werden. Um halb zwei endete ein unvergesslicher Tag (vorerst) auf dem heimischen Balkon... An dieser Stelle nochmal vielen Dank an Patrick, Friedl, Bruno, Anatol und Christian!











P.S.: meine Bochumer hatten mit dem Ausgleich in der 94. Minute die Berliner Hertha in die zweite Liga befördert, benötigen jedoch zum direkten Klassenerhalt einen Sieg gegen Leverkusen und die ein oder andere Schützenhilfe...

Wien Silvester 2023

Wien die Dritte (binnen sechs Wochen 😅)... Nachdem wir die letzten Jahre Silvester immer mit/bei Freunden in "heimischen Gefilden"...