Sonntag, 28. Juni 2020

Eppan Juni 2020

Kaum aus Südtirol zu Hause, sollte es schon wieder dorthin gehen... Corona (tja, "Homeschooling" kann man auch jenseits des Brenners machen), der Wechsel meines/meiner Arbeitsgeber (nach über zwanzig Jahren kein leichter Schritt) und ein Haufen Überstunden, der unbedingt abgebaut werden musste (bei Bele, die ja schon an Pfingsten schweren Herzens auf ein paar Tage Urlaub mit uns verzichten musste) sollten es möglich machen... Da wir unser Osterdomizil, den Mairhof in Missian nicht ansteuern wollten (fühlte sich für uns irgendwie nicht richtig an, zudem wollten wir nach Möglichkeit eine Unterkunft mit Pool), machte sich Bele am Montagnachmittag auf die Suche nach einer geeigneten Ferienwohnung; relativ schnell wurde sie in Eppan-Berg fündig - der Strahler Hof erfüllte all unsere Wünsche... 
Da Bele am Dienstagvormittag noch arbeiten musste, packte ich in aller Ruhe unsere sieben Sachen zusammen, ehe es am frühen Nachmittag in Richtung Süden ging. Am Brenner der obligatorische Stopp beim Eurospin, und eine Stunde später hatten wir unser Ziel auch schon erreicht. Den Strahler Hof, herrlich gelegen in Wein- und Obstgärten mit Blick auf Sankt Pauls, Bozen und den Schlern, kann ich nur empfehlen. Geschmackvoll eingerichtete Ferienwohnungen, ein herrlicher Pool und freundliche Gastgeber; was will man mehr? Während ich mich ums Abendessen kümmerte wagte Ida einen ersten Sprung in den Pool.
Da wir diesen Kurztrip in erster Linie unternommen hatten, um (endlich) mal wieder ordentlich zur Ruhe zu kommen, ließen wir es die kommenden fünf Tage überaus ruhig angehen. So verbrachten wir die Vormittage ausschließlich am Pool (bei mir durfte natürlich die frühmorgendliche Laufrunde zum Bäcker nicht fehlen, was mir aufgrund der "Hanglage" etliche Höhenmeter bescherte - gut so, schließlich habe ich mir für den Spätsommer ein nicht all zu kleines Ziel gesetzt), ehe es nachmittags wahlweise nach Meran, Bozen, Kaltern und/oder ins herrlich gelegene Freibad an den großen Montiggler See (wo man jederzeit zwischen Freibad und See - mit einer feinen Badeinsel in der Mitte - wählen kann). Bis auf den letzten Abend, an dem wir uns Pizzen beim Meraner holten, durfte ich den Kochlöffel schwingen, während Bele und Ida sich um die schulischen Dinge kümmerten.
Alles in allem eine überaus gelungene "Auszeit", die uns definitiv geholfen hat, die leeren Akkus (sowohl in der Arbeit als auch zu Hause hatten die letzten (Corona)Monate deutliche Spuren hinterlassen) wieder aufzuladen und den Kopf frei zu bekommen.






 



















Samstag, 13. Juni 2020

Hochpustertal (und ein kleiner Roadtrip) Juni 2020

Urlaubs- und Reisetechnisch war dieses Jahr aufgrund der Corona Pandemie (die ersten Fälle in Deutschland hatte ich törichterweise noch belächelt; spätestens am 25. März war mir das Lachen jedoch vergangen, änderte sich doch von diesem Tag - der Bundestag hatte eine "epidemische Lage von nationaler Tragweite festgestellt - unser aller Leben schlagartig... das öffentliche Leben hierzulande wurde, wie auch in vielen anderen Ländern mehr oder weniger eingeschränkt) - mal abgesehen von den ersten zweidreiviertel Monaten (in dieser Zeit waren wir zumindest ein paar Mal beim Skifahren - Anfang Januar für ein paar Tage auf dem Ritten, in der Folgezeit ein paar mal in den bayerischen Hausbergen) - nichts möglich (so vielen sowohl der alljährliche Osterurlaub in Missian/Eppan, als auch der Pfingsturlaub auf Sardinien ins Wasser). Als bekannt wurde, dass Italien ab dem 3. Juni (sprich Mitte der ersten Pfingstferienwoche) seine Grenzen Stück für Stück wieder für Urlauber öffnen würde, stand für mich schnell fest, dass es wenigstens für ein paar Tage über den Brenner gehen sollte. Da Bele beruflich leider verhindert war, lief also alles auf einen "Papa-Tochter-Urlaub" hinaus. Nach kurzem Überlegen und intensiver Recherche im Internet hatte ich mich für einen Kurztrip ins Hochpustertal entschieden, schließlich wollte ich schon lange mal wieder dem "berühmtesten" Gebirgsstock der Dolomiten - den Drei Zinnen - einen Besuch abstatten, ebenso dem Pragser Wildsee, der ja nicht zuletzt durch die Serie "Die Bergpolizei - ganz nah am Himmel" ("Un passo dal cielo") mit Terence Hill, wieder in "aller Munde" ist...
Nachdem wir Bele am Mittwochvormittag noch zum Münchner Flughafen gebracht hatten, ging es schnurstracks weiter in Richtung Süden. Die wiedereingeführte Grenzkontrolle am Brenner (Italiener durften zu bis einschließlich 15. Juni nicht nach Österreich einreisen - Urlaubsrückkehrer aus Italien Österreich nur ohne anzuhalten passieren) hatten schon was gespenstisches... Kurzer Zwischenstopp am Eurospin (da wir 'ne Ferienwohnung hatten, wurde hier ordentlich eingekauft), sowie ein weiterer bei Dominik in Kiens (hier hatte sich während des Lockdown ordentlich Post für mich angehäuft - an dieser Stelle noch einmal ein fettes "vergelts Gott" an meine Südtiroler Poststation), und schon waren wir im Hochpustertal. Unser Ziel, der Parggenhof in Winnebach, erreichten wir am späten Nachmittag. Während Ida den Hof oder besser gesagt den Stall erkundete, durfte ich unsere sieben Sachen in die Ferienwohnung tragen, ehe ich es mir auf der Terrasse gemütlich machen konnte... Beim Abendessen besprachen wir dann die Pläne für die nächsten Tage; Pragser Wildsee, Drei Zinnen und ein Roadtrip quer durch die Dolomiten nach Eppan (Ida wollte unbedingt irgendwo baden gehen, und da bot sich ein Besuch an den Montiggler Seen einfach an!) war das finale Ergebnis.
Leider zogen am nächsten Morgen immer noch dicke Wolken durch das Hochpustertal; laut meiner Wetter App sollte es aber - im Gegensatz zum Vortag - nicht mehr regnen. Nach einem gemütlichen Frühstück und einer kleinen Hofrunde machten wir uns auf den Weg zum Pragser Wildsee, den wir nach rund halbstündiger Fahrt erreichten. Im Gegensatz zum Hochsommer waren die Autos auf dem Parkplatz einigermaßen überschaubar - sehr gut, liest man doch immer wieder von Menschenmassen auf den Wegen rund um den See... War der Seekofel, der über dem Südende des knapp einunddreißig Hektar großen Sees thront, bei unserer Ankunft noch weitgehend in Wolken gehüllt, änderte sich dies von Minute zu Minute; ich muss schon sagen, dass ich mich ein wenig geärgert hätte, wäre uns diese herrliche Kulisse "vorenthalten" worden. Da es Ida die "Steinmandl", die man vor allem am Südufer des Pragser Wildsee in Massen vorfindet, besonders angetan hatten, war von nun an unsere Baukunst gefragt (unsere ersten zwei seht Ihr auf einem der Fotos)... ich muss zugeben, dass in solchen Momenten auch bei mir das Kind noch immer durchschlägt 😀 Bei inzwischen herrlichem Sonnenschein wurde am Westufer eine ausgiebige Mittagspause eingelegt, ehe es vorbei an der "Forststation" aus "Un passo dal cielo" (dem Hauptquartier von Forstinspektor Pietro Thiene, gespielt von Terence Hill) zurück zum Parkplatz ging. Da es noch nicht all zu spät war, erkundeten wir mit dem Auto noch ein wenig das Pragser Tal, ehe es nach einem kleinen Abstecher zum (leider sehr "verhangenen") Misurinasee (bei schönem Wetter einer der Fotohotspots der Domomiten) zurück nach Winnebach ging. Während ich es mir noch ein wenig auf der Terrasse gut gehen ließ, zog Ida mit den Kindern unserer Vermieter über den Bauernhof - einfach perfekt!
Am nächsten Morgen erwartete uns ein weiß-blauer (strahlend blau wäre uns natürlich lieber gewesen) Himmel, womit der geplanten Umrundung der "Drei Zinsen" (so hatte Ida die Drei Zinnen getauft) nichts im Wege stand. Schnell noch den Proviant in Innichen aufgefüllt und schon befanden wir uns auf dem Weg zur Auronzohütte; die Anreise mit dem eigenen Auto schlägt mit dreißig Euro Maut ordentlich zu Buche, wesentlich billiger ist da die Anreise mit dem Shuttlebus (wofür wir jedoch ein paar Tage zu früh unterwegs waren). Bei unserer Ankunft am Parkplatz war gerade ein Helikopter damit beschäftigt, Material zu einer der vielen (aktuell noch geschlossenen) Hütten zu fliegen - nicht nur für Ida ein Erlebnis. Von der Aurenzohütte aus wandern wir entlang der eher "unspektakulären" Südseite der Drei Zinnen in östlicher Richtung zur Lavaredo-Hütte, von wo aus es hinauf zum Paternsattel geht, wo wir erstmals einen Blick auf die berühmten Nordwände erhaschen können. Zeit für eine erste Brotzeitpause...  ach ja, sowohl am Paternsattel, als auch auf der Nordseite der Drei Zinnen lag noch ordentlich Schnee - klar, dass eine kleine Schneeballschlacht nicht ausblieb... Unser Weg führte uns weiter zur Drei Zinnen Hütte (die Italiener nennen sie Rifugio Antonio Locatelli - Sepp Innerkofler), von der man bekanntermaßen einen (nahezu) perfekten Blick auf den wohl meist fotografierten Gebirgsstock der Dolomiten hat. Obwohl auch diese Hütte noch geschlossen hatte (ein paar Handwerker waren gerade dabei, letzte Reparaturen am Dach durchzuführen), entschieden wir uns für eine zweite (Brotzeit)Pause, und so ließen wir uns vor der angrenzenden Kapelle nieder. Schnell noch das zweite oder dritte Steinmandl gebaut und schon konnte es (über teils noch verschneite Wege) weiter zur Lange Alm (auch Lange Alpe genannt) gehen, wo sich die Quelle der Rienz und die Zinnenseen befinden. Ein guter Rastplatz, und so wurde hier die dritte und letzte Rast eingelegt. Über die Westseite, teils mit ziemlich schmalen Wegen versehen (und gerade bei Schnee nicht zu unterschätzen - Ida meinte nach dem Durchqueren eines Schneefeldes... vor uns zeigten ein paar "Helden", wie man es nicht machen sollte... sie würde "nie wieder einen Fuß auf die Drei Zinsen setzen") ging es anschließend zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Bevor wir uns auf den Weg zurück ins Hochpustertal machten, starteten wir respektive ich nochmals einen Versuch mit dem Missurinasee, doch leider war das Ergebnis nur marginal besser als am Vortag. Na ja, wenigstens hatten sich die Drei Zinnen von ihrer besten Seite gezeigt...
Am nächsten Morgen hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen; natürlich erst nach einem ausgiebigen Frühstück (für mich - Ida zog es vor, noch ein wenig auf dem Bauernhof umher zu streunern... gemeinsam mit den beiden Hofmädels). Unser Roadtrip zu den Montiggler Seen führte uns über Innichen, Schluderbach (kurzer Stopp am Dürrensee - mit der imposanten Christallogruppe im Hintergrund), Cortina d'Ampezzo, Passo Lagazoi (hier ging es mit der Seilbahn in wenigen Minuten von 2.101 Meter hinauf auf 2.742 Meter - nachdem wir uns im Rifugio Lagazoi mit einem leckeren Apfelstrudel gestärkt hatten, ging es noch schnell durch den Schnee zum Gipfel des Kleinen Lagazoi), Arabba, Pordoijoch, Canazai, Karerpass, Karersee (natürlich müssen wir auch hier anhalten, gehört der dreihundert Meter lange und hundertvierzig Meter breite, am Fuße des Latemar-Massives gelegene See zweifelsohne zu den schönsten Seen der Dolomiten) und Bozen. Ganz ehrlich, ich habe jeden der knapp hundertsiebzig Kilometer in vollen Zügen genossen... Nachdem wir nun noch gut zwei Stunden am respektive im großen Montiggler See "gechillt" (so Idas Worte) hatten, ging es weiter zum Meraner, schließlich durfte eine leckere Pizza auf keinen Fall fehlen! Die anschließende Heimreise verlief, mal abgesehen von der Grenzkontrolle am Brenner (die Autobahn war gesperrt, alles musste auf die Landstraße - am Pass wurden von den österreichischen Grenzern Kennzeichen und Personalien aufgenommen, und wir ermahnt, nicht in Österreich anzuhalten), ziemlich ereignislos. Um kurz nach Mitternacht erreichten wir - voll mit positiven Eindrücken - wieder heimatliche Gefilde...









 




























Wien Silvester 2023

Wien die Dritte (binnen sechs Wochen 😅)... Nachdem wir die letzten Jahre Silvester immer mit/bei Freunden in "heimischen Gefilden"...