Samstag, 12. September 2020

Benediktenwand 12. September 2020

Die Benediktenwand stand schon ewig auf meiner Liste, und an diesem Wochenende sollte es nun endlich soweit sein... Als mein Wecker um kurz vor vier das erste Mal (ein weiterer Anlauf - Ihr könnt Euch denken, dass Bele davon alles andere als begeistert war) läutete, stellte ich mir kurz die Sinnfrage, zwanzig Minuten später befand ich mich jedoch voller Vorfreude auf dem Weg nach Benediktbeuren. Stockdunkel war es, als ich mich zwei Minuten nach halb sechs, "bewaffnet" mit Rucksack und Stirnlampe, vom Wanderparkplatz auf den Weg machte. Vom Lainbach, der mich die ersten Kilometer begleiten sollte, bekam ich (außer vom stetigen Rauschen) eher wenig mit, setzte die Dämmerung doch erst auf dem letzten anderthalb Kilometern vor der Materialseilbahn ein. Unmittelbar vor der Seilbahn biegt der Weg links ab und führt fortan in Serpentinen durch einen Bergwald empor. Dieser lichtet sich kurz vor der Tutzinger Hütte und gibt den Blick auf die eindrucksvollen Nordabstürze der Benediktenwand frei. Ein Stück hinter der Hütte gabelt sich der Weg. Ich entschied mich, der Empfehlung von hoehenrausch.de folgend, für den Aufstieg über die Ostseite. Entlang an den Felswänden folgte ich dem teils steilen Pfad hinauf zum Sattel. Hier erwarten mich nicht nur die ersten Sonnenstrahlen, sondern auch ein paar Drahtseile, die mir bisweilen über die steilen, großteils abgetretenen "Steilstücke" helfen. Unmittelbar nachdem ich die "Schlüsselstelle" gemeistert hatte, traf ich auf zwei junge Steinböcke; spätestens jetzt wusste ich, dass ich definitiv alles richtig gemacht hatte! Nachdem ich die beiden Gesellen rund zwanzig Minuten beobachtet hatte, ging es über das latschenbewachsene Plateau weiter zum Gipfelkreuz, das ich nach exakt dreieinhalb Stunden Gehzeit (na ja, eigentlich waren es ja nur drei Stunden und zehn Minuten) erreichen sollte. Ein Blick hinunter auf die Tutzinger Hütte (die gefühlt direkt unter dem Gipfel liegt), und schon genieße ich die Aussicht auf die umliegende Bergwelt während ich mir in aller Ruhe (die meiste Zeit während meines Gipfelaufenthalts bin ich für mich allein) meine Brotzeit schmecken lasse. Traumhaft! Mein weiterer Weg führt mich anschließend über die Westseite der Benediktenwand zurück zur Tutzinger Hütte. Hier fühle ich mich gerade im unteren Teil wie auf einer "Autobahn", kommen mir doch im Minutentakt zahlreiche Bergsteiger entgegen. Bis zur Materialseilbahn folge ich dem, vom Aufstieg bereits bestens bekannten Weg, biege danach aber in Richtung Kohstattalm ab, da mir dieser Weg  interessanter erscheint. Rund zwei Kilometer vor meinem Ziel mache ich in einem (eigentlich trockenen) Bachbett noch die unliebsame Begegnung mit einem Matschloch; wenigstens bleibt mein Schuh (für den Weg von der Tutzinger Hütte ins Tal hatte ich vom Bergstiefel auf Laufschuh umgestellt) nicht stecken...


















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