Montag, 21. Juli 2025

Krottenkopf, Bischof & Hoher Fricken 20. Juli 2025

Vor dem am kommenden Wochenende anstehenden acht-gipfel-marsch im Vinschgau stand am Sonntag noch einmal eine etwas längere Tour auf dem Programm; Tim hatte die Wahl zwischen dem Daniel (mit 2.340 Metern der höchste Gipfel der Ammergauer Alpen) und dem Krottenkopf (mit 2.086 Metern zwar deutlich niedriger, dafür aber von der Strecke die deutlich längere Tour; in punkto Höhenmeter sollten sich beide Touren nicht viel schenken). Die Entscheidung fiel relativ schnell zugunsten des Zweitgenannten; mir war's egal, standen doch beide auf meiner To-do-Liste. Aufgrund der Länge der Tour sollte es um sieben von Moosach aus in Richtung Estergebirge gehen; hieß für mich um kurz nach sechs aufstehen, da ich ja noch Schneewittchen und Caruso versorgen musste, bevor ich mich auf den Weg machen konnte. Wäre alles halb so wild gewesen, hätten wir am Vorabend nicht (endlich) mal wieder "Walking Dinner" gehabt. Aber gut, ein schöner Tag in den Bergen rechtfertigt eine kurze Nacht auf jeden Fall... 😊Um viertel nach acht hatten wir den Wanderparkplatz in Oberau erreicht. Überraschenderweise darf man hier sein Vehikel noch kostenlos abstellen; Daumen klar nach oben! Nachdem es die ersten anderthalb Kilometer so gut wie gerade über geteerte Wege ging, wurde es spätestens nach dem Überqueren des Röhrlbach ordentlich steil. Der Oberauer Steig führte uns über Stock und Stein durch dichten Bergwald hinauf ins Frickenkar, einem Kessel unterhalb des Hohen Fricken. Bevor wir das Kar verlassen, machen wir noch eine kurze Pause an einem Wassertrog (hier sollten wir später unsere leeren Trinkblasen und Flaschen auffüllen), nicht weil wir Durst hatten, sondern um die große Kamera auszupacken, hatten wir doch unterhalb des Hohen Fricken etliche Gämse erspäht hatten. Anschließend ging es über Wiesenflächen hinauf zu einer Weggabelung; während es rechterhand zur Einsattelung zwischen Bischof und Hohem Fricken geht, führt der Weg zur Weilheimer Hütte (und somit auch zum Krottenkopf) nach links. In der Folgezeit querten wir in einem Auf und Ab die Flanke des Bischofs, ehe wir den Sattel zwischen Kareck und Bischof erreichten. Von hier aus konnten wir zum ersten Mal auf die Weilheimer Hütte und den Krottenkopf, sowie auf den weiteren Wegverlauf werfen. Keine halbe Stunde später standen wir dann auch schon vor der Weilheimer Hütte, die wir aber erst einmal links liegen ließen. Über Serpentinen stiegen wir nun die letzten gut hundert Meter über die steile Gipfelflanke hinauf zum Gipfel, von dem aus sich uns ein grandioses Panorama über die Bayerischen Voralpen, das Karwendel, das Wettersteingebirge, die Ammergauer Alpen und die entfernten Gipfel der Lechtaler und Allgäuer Alpen bot. Während wir gemeinsam meine Brotzeit verzehrten (Tim wollte sich ursprünglich noch was beim Bäcker holen, entschied sich dann aber spontan für einen mittäglichen Besuch auf der Weilheimer Hütte), genossen wir die Aussicht in vollen Zügen. Zudem keimte die Idee auf, die Tour doch um den Bischof (auf diesen sollte es über den ehemaligen Steig über die Nordflanke gehen; hier hatten wir zuvor eine Dreiergruppe absteigen sehen) und den Hohen Fricken, den ich bereits im letzten Jahr bestiegen hatte, zu erweitern, und dann über die durchaus sehenswerten Kuhfluchtfälle abzusteigen. Spätestens als wir nach dem knapp zehnminütigem Abstieg in der Sonne vor der Weilheimer Hütte saßen und uns Erbsensuppe beziehungsweise Karottenkuchen und ein erfrischendes Getränk schmecken ließen (an dieser Stelle vielen Dank an den edlen Spender!), hatten wir uns dazu entschieden, unseren Plan tatsächlich in die Tat umzusetzen. Zurück am Sattel zwischen Kareck und Bischof folgten wir dem steilen, ausschließlich mit Stoamandl markierten Pfad, der sich meist entlang des Grates zieht hinauf zum Gipfel des formschönen Bischof (2.033 Meter). Wir waren froh, den teils doch sehr rutschigen Weg aufwärts gegangen zu sein; diese Meinung taten wir auch einem Pärchen mit, dass uns fragte, ob wir gerade von "da unten" hochgekommen wären. Unsere Bedenken schienen die zwei aber nicht sonderlich zu beeindrucken; schließlich wären ja "alle Wege hier an diesem Berg im schlechten Zustand und vollkommen ausgewaschen". Dumm nur, dass wir diese Einschätzung bis auf die zwei drei eben erwähnten Stellen in keiner Weise nachvollziehen konnten. Für uns ging es nach einer kurzen Pause über den Gratrücken in südwestlicher Richtung hinunter in den breiten Wiesensattel zwischen Bischof und Hohem Fricken und auf der andren Seite wieder empor zum letzten Gipfel (1.940 Meter) des Tages, dessen Kreuz übrigens nicht am höchsten Punkt steht. Kurz vor dem Gipfel zweigt übrigens der sogenannte Kuhfluchtsteig ab, den wir ja für den Abstieg vorgesehen hatten; die Betonung liegt auf vorgesehen, ist dieser doch aktuell wegen Felssicherungsarbeiten gesperrt - es besteht Lebensgefahr! Tja, so mussten wir wohl oder übel über den Aufstiegsweg zurück ins Tal; bis auf einen kurze (bereits angeteaserten) Stopp am bereits vom Aufstieg bekannten Wassertrog sollte es im "Schweinsgalopp" talwärts gehen, schließlich stand ja noch ein gemeinsames Familienabendessen auf der Agenda. Letztendlich standen nach exakt neun Stunden (inklusive aller Pausen) etwas mehr als neunzehn Kilometer und gut zweitausend Höhenmeter auf dem Tacho; ein bisschen mehr als ursprünglich geplant. Für das Abenteuer am kommenden Wochenende fühle ich mich jetzt aber mehr als gewappnet!
























































23. acht-gipfel-marsch 26. Juli 2025

Es war Ende März, als mir meine Südtiroler Kollegin Tina einen Link für den acht-gipfel-marsch per WhatsApp schickte; keine zwei Tage späte...