Das Ettaler Manndl stand schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf meiner Liste, wurde aber meist wegen der eher kurzen Strecke oder nicht passenden Witterungsbedingungen immer wieder nach hinten geschoben. An diesem Freitag sollte es aber passen, war ich doch auf der Suche nach einer eher kurzen Runde, sowie einem Ziel, bei dem man unterwegs durch Fürstenried kommt (da Bele ihre Brotzeit in der Früh zu Hause vergessen hatte 😉); so kam ich auf dem Weg in die Berge in den Genuss eines kostenlosen Frühstücks... Aufgrund des Zwischenstopps sollte ich erst um viertel nach elf den Parkplatz am Kloster Ettal (vier Stunden kosten zwei Euro, der ganze Tag drei - fair wurde ich sagen) erreichen; fünf Minuten später ging es auf dem anfangs noch geteerten Fahrweg vorbei an der Schaukäserei und dem Kneipbecken (das mit seinem Blick auf das Kloster am Ende der Tour definitiv zum verweilen einlädt; wenn denn das Wetter passt 😅) hinein in den Bergwald. Während sich die Steigung während des ersten Kilometers noch in Grenzen hielt, wurde es in der Folgezeit deutlich steiler; so ging es teilweise über Stufen auf dem inzwischen schmalen Pfad durch den (meist) dichten Wald stetig nach oben. Nach einer guten Stunde hatte ich die siebenhundert Höhenmeter bis zum Einstieg des Klettersteig hinter mich gebracht; die fehlenden fünfzig Höhenmeter bis zum Gipfel des Ettaler Manndl (1.633 Meter) führten dann über extrem abgespeckten Fels luftig in die Höhe. Gerade am Wochenende, wenn ordentliches Gedränge herrscht, kann ich weniger Geübten eine Klettersteigausrüstung nur empfehlen. Ich hatte an diesem (leicht bewölktem) Freitag das Privileg den Gipfel mit seinem durchaus markanten Kreuz für ein paar Minuten für mich allein zu haben, ehe sich zwei Dreiergruppen zu mir gesellten; letztere war ein Pärchen mit Kleinkind. Coole Sache wie ich finde. Ein älterer Herr, der später noch dazu kam (und nach einem mürrischen Blick und energischen Kopfschütteln schnell wieder das Weite suchte), war da augenscheinlich anderer Meinung. In diesem Zusammenhang fällt mir eine Kindheitserinnerung ein; ich war gerade so in der Schule, als ich mit meinen Eltern während eines unsere Urlaube in den Dolomiten auf dem Weg vom Kleinen Peitler (2.813 Meter) zum Hauptgipfel des Peitlerkofel (2.875 Meter) auf eine Gruppe Wanderer traf, die meinem Vater klar zu verstehen gaben, dass er mit so 'nem Pimpf hier oben nix zu suchen habe. Wenig später sollte einer aus der Gruppe leichtfertig etliche Stein lostreten, und so andere Bergsteiger unnötig in Gefahr bringen. Ich hatte weder damals noch heute (rückblickend) das Gefühl, dass mich meine Eltern in den Bergen jemals leichtfertig in Gefahr gebracht hätten; und schon gar nicht wurde ich gegen meinen Willen auf Berge "gezogen", wie der nette Herr seinerzeit mutmaßte. Genug der Exkursion und zurück zum Hier und Jetzt. Nach einer guten dreiviertel Stunde, in der ich einmal mehr die Seele baumeln ließ und den weitreichenden Rundblick über das Murnauer Moos, den Staffelsee, das Estergebirge, das Karwendel, das Wettersteingebirge sowie die Ammergauer Alpen in vollen Zügen (gerade das Zusammenspiel zwischen Sonne und Wolken fasziniert mich immer wieder!) genossen hatte (natürlich wurde auch die mitgebrachte Brotzeit verzerrt 😊), machte ich mich langsam aber sicher wieder an den Abstieg. Am Wegweiser zum Laber (die fünfunddreißig Minuten hatten mich bereits beim Aufstieg getriggert) fasste ich relativ spontan die Entscheidung, auch noch (schnell) einen zweiten Gipfel mitzunehmen; im Nachhinein würde ich sagen, dass mir der 1.686 Meter hohe Laber (mal abgesehen von der Tatsache, dass man unterwegs einen genialen Blick aufs Ettaler Manndl hat, und den herrlichen Blumenwiesen rund um die Gipfelstation der Laberbergbahn) wohl eher nicht nachhaltig in Erinnerung bleiben wird. Auf dem Weg ins Tal (Auf- und Abstieg vom Kloster Ettal führen über die gleiche Route) wurde ich auf die letzten achthundert Meter noch vom sich bereits länger ankündigenden Gewitter eingeholt, so dass ich patschnass am Auto ankam (und nein, ich bin nicht in eingangs erwähntes Kneipbecken gefallen 😂); aber kein Problem, schließlich hab ich ja immer 'ne Ladung Wechselklamotten dabei.
Samstag, 12. Juli 2025
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