Montag, 23. September 2024

Fockenstein 22. September 2024

Nach dem Wintereinbruch vor rund einer Woche schienen Touren in die Berge vorerst kein Thema mehr zu sein, aber die spätsommerlichen Temperaturen der letzten Tage und das traumhafte Wetter sollten uns (glücklicherweise) eines Besseren belehren... Und so wurde am Freitag zusammen mit Tim der sportliche Teil des Wochenende ein wenig umstrukturiert; gemeinsamer Lauf am Samstagmorgen (normalerweise dreh ich ja am Sonntag meine Runden - da Nils als Laufpartner auch weiterhin ausfällt, kein größerer logistischer Akt 😉) und 'ne gemütliche Bergtour am Sonntag. Als Ziel hatte ich relativ schnell den Fockenstein auserkoren, da dieser ja auch im Winter in der Regel gut machbar ist (da Tim nicht über Grödel verfügt, wollten wir kein all zu großes Risiko eingehen - letztendlich sollten wir sowohl beim Aufstieg als auch beim Aufstieg nicht wirklich mit Schnee in Berührung kommen). Mit knapp fünfzehnminütiger Verspätung machten wir uns um viertel vor acht auf den Weg in Richtung Tegernsee; glücklicherweise ohne größeres Verkehrsaufkommen auf den Straßen, so dass wir um kurz vor neun den Wanderparkplatz am Sonnenbichl erreichten. Beim Blick auf die dort ausgerufenen Parkgebühren wäre ich am Liebsten gleich wieder gefahren; zehn Euro Tagesgebühr sind schon mehr als grenzwertig! In meinen Augen ein Grund, den Fockenstein "links liegen zu lassen" oder den Aufstieg von Lenggries (am Karwendelparkplatz kann man sein Auto kostenlos parken) aus in Angriff zu nehmen (im Nachhinein vielleicht die schönere Route; zudem wäre mit dem 1.491 Meter hohen Geierstein ein zweiter Gipfel dabei gewesen). Wir entschieden uns aber dafür in den sauren Apfel zu beißen, und die Tour wie geplant in Angriff zu nehmen. Bis zur Zeiselbach-Winterstube führte uns ein breiter Fahrweg gemächlich entlang des Zeiselbach, ehe es in der Folgezeit deutlich steiler aufwärts ging. Nach einer knappen Stunde (und rund vier Kilometern) hatten wir den Wald hinter uns gelassen; kurz vor der Aueralm präsentierte sich uns so der erste Blick auf die umliegende Berglandschaft (allen voran Roß- und Buchstein, sowie die Kampen). Auf dem weiteren Weg vorbei an der Neuhüttenalm hinauf zum Sattel zwischen Neuhütteneck und Fockenstein zeigten sich fortwährend neue Gebirgszüge und Gipfel; und auch einen ersten Blick auf den Tegernsee konnten wir erhaschen. Ab hier ging es dann über Wanderwege (vorbei an dem einen oder anderen "Schneefeld") und ein kleine Felsstufe (an deren Seite sich ein markanter Felsturm befindet) die "letzten" Meter hinauf zum Gipfel (1.564 Meter). Keine zwei Stunden hatten wir für die rund siebeneinhalb Kilometer und etwas mehr als siebenhundert Höhenmeter benötigt. Die nächsten vierzig Minuten genossen wir nicht nur die schöne Aussicht, sondern auch unsere wohlverdiente Brotzeit. Für den Abstieg wählten wir den direkten (und etwas "actionreicheren") Direktweg (anfangs in Serpentinen den felsigen Gipfelaufbau und dann über den bewaldeten Hang) hinunter zur Aueralm, von wo aus wir wieder dem Fahrweg hinab ins Tal folgten... 




























Sonntag, 15. September 2024

27. Südtirol Drei Zinnen Alpin Run 14. September 2024

Als ich mich Anfang September routinemäßig das erste Mal auf der "Wetterseite meines Vertrauens" den zu erwartenden Verhältnissen beim 27. Südtirol Drei Zinnen Alpin Run beschäftigte, war die Welt noch in Ordnung; zwar sollte es im Gegensatz zum ersten Septemberwochenende deutlich kühler und auch nicht mehr so schön sein, aber dennoch alles im Rahmen... Eine Woche später sollte die Welt leider (ganz) anders ausschauen; Temperatursturz im kompletten Alpenraum, dazu erhebliche Niederschläge. Zu diesem Zeitpunkt hoffte ich (zusammen mit allen Beteiligten - Verantwortlichen, freiwilligen Helfern und natürlich den Athleten), dass eine "normale" Durchführung des Laufs möglich wäre. Die Bilder der Webcam an der Dreizinnenhütte machten aber spätestens am Donnerstagvormittag all meine Hoffnungen zu Nichte; der "Winter" hatte Einzug in den Dolomiten gehalten. Mittags kam dann auch die offizielle Info, dass zum zweiten Mal in der Geschichte des Drei Zinnen Alpin Run auf die Alternativstrecke hinauf zur Gipfelstation des Helmjet ausgewichen werden muss. "Es wäre unverantwortlich, wenn wir die Athletinnen und Athleten bei sochen Bedingungen auf 2.500 Meter Meereshöhe hinaufschicken würden. Die Sicherheit hat absolute Priorität und deshalb war diese Entscheidung, die wir am Mittwochabend im Rahmen einer Organisationskomitee-Sitzung nach eindringlichem Studium der verschiedenen Wetterberichte getroffen haben, unumgänglich" - so die Worte des Präsidenten des Alpenverein Sextner Dolomiten Alfred Prenn. Natürlich war die erste Enttäuschung groß, ist dieser Berglaufklassiker vor wahrlich einmaliger Kulisse mein persönliches Sporthighlight eines jeden Jahres, aber wenn man es ganz nüchtern betrachtet, war die Verlegung auf die Alternativstrecke die einzig richtige Entscheidung; in meinen Augen auch deutlich besser als die von einigen Teilnehmern geforderte Absage - an dieser Stelle denke ich nicht nur an die vielen Stunden, die die unzähligen Helfer bereits investiert hatten oder an den finanziellen Aufwand, den die Veranstalter zu stemmen haben, sondern auch an die Teilnehmer, die rund um den Drei Zinnen Lauf (bereits) Unterkünfte in Sexten und Umgebung gebucht hatten.

Auch wenn man die knapp zehn Kilometer lange Strecke von Sexten hinauf zur Bergstation des Helmjets (mit immer noch 789 Höhenmeter) auf keinen Fall mit der Originalstrecke (hier sollten ab diesem Jahr 17,9 Kilometer und 1.354 Höhenmeter bewältigt werden) vergleichen kann, wartete eine immer noch "knackige" Aufgabe auf die verbliebenen Athleten; von 717 gemeldeten bergbegeisterten Läufern sollten sich letztendlich 536 nicht von den widrigen Witterungsverhältnissen und der zugegebenermaßen unspektakuläreren Route "abschrecken" lassen.

Mit einer breitgefächerten Palette an Laufklamotten (kurz, lang, dünn, dick... kurzum, ich hatte keine Ahnung, was denn für diesen Samstag das Richtige sein sollte) machte ich mich am Freitagnachmittag auf den Weg über den (noch oder wieder) schneefreien Brenner. Um kurz nach acht durfte ich meine Startnummer und den Kleidersack im Haus Sexten von den freundlichen und wie immer hilfsbereiten Helfern entgegennehmen; schnell den "Give-Away"-Beutel gegen warme Klamotten getauscht, den Kleidersack zurück gebracht und schon war der "offiziellen" Teil des Abends erledigt. Auch diesmal sollte es zum Abendessen eine Pizza Diavola aus dem Ristorante Erich geben, ehe ich einmal mehr mein Nachtquartier auf dem Parkplatz vor dem Helmjet aufschlagen sollte. 

Nachdem die Verantwortlichen den Start aufgrund der deutlich kürzeren Alternativroute um eine Stunde nach hinten verlegt hatten, ließ ich es am nächsten Morgen ganz ruhig angehen. Wie gehabt führte mich mein erster Weg zur Bäckerei Trenkler, ehe ich mit einem leckeren Kaffee in der Hand noch ein wenig durch Sexten schlenderte. Zurück am Parkplatz galt es die "richtigen" Anziehsachen für das Rennen zu finden; letztendlich sollten die Dreiviertelhose unter der ursprünglich geplanten Laufhose und ein halbwegs warmer Sportsweater über dem Laufshirt für die notwendige Wärme sorgen... Knapp zehn Minuten vor dem Startschuss gesellte ich mich letztendlich zusammen mit den knapp fünfhundertfünfzig Athletinnen und Athleten im Startbereich ein; eine gewisse Vorfreude trotz der widrigen Bedingungen hatte zu diesem Zeitpunkt längst Einzug gehalten! Natürlich wurden auch diesmal die letzten zwei Minuten vom Gros der Läufer freudig mit hocherhobenen Händen eingeklatscht; und schon befanden wir uns auf der knapp zehn Kilometer langen Strecke hinauf zur Bergstation des Helmjet. Auf die Dorfrunde wurde dieses Jahr (wie auch für die "Originalstrecke" geplant - statt der Dorfrunde sollte die neue Strecke direkt vom Haus Sexten nach Moos und weiter in Richtung Lienerstall bis zur Festung Heideck und von dort aus über die Lärchenwiesen des Fischleintals zur Fischleinbodenhütte führen - dies hätte ein plus von 400 Metern und 21 Höhenmetern ergeben) verzichtet, und so führte uns die Panoramastrecke über Moos (nachdem wir den Ort über den Helmweg verlassen hatten, wechselte der Untergrund von Asphalt auf Schotter; später sollte es auch für kurze Zeit über Stock und Stein gehen - aber bei Leibe kein Vergleich zum Weg von der Talschlusshütte über Zsigmondyhütte und Büllelejochhütte zur Dreizinnenhütte) hinauf zum Helmrestaurant; Verpflegungsstationen gibt es unterwegs an der Helmhanghütte und an der Lärchenhütte. An dieser Stelle möchte ich meinen Hut vor allen freiwilligen Helfern an den Verpflegungsstationen und auf der Strecke ziehen; bei dieser Kälte (und dem teils echt fiesen Wind) über Stunden im Freien zu verharren ist aller Ehren wert! Mit einer Zeit von 1:13:28 (im Nachhinein muss ich sagen, dass bestimmt ein paar Minuten weniger möglich gewesen wären, hätte ich die Strecke gekannt - bisweilen war ich mit "angezogener Handbremse" unterwegs, aus Angst "unnötig Körner zu verschießen") sollte ich die Ziellinie letztendlich überqueren. Um dem eisig kalten Wind zu entgehen, verzog ich mich alsbald in den Eingangsbereich des Helmrestaurant; ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie kalt es oben an der Dreizinnenhütte (wo man sich ja bekanntlich im Freien umziehen muss) gewesen wäre...

In den folgenden drei Stunden wechselte ich immer mal wieder zwischen Restaurant und Sonnenterrase (von der man eine herrliche Aussicht auf die Sextener Bergwelt hatte, es aber aufgrund der Temperaturen nicht wirklich lange aushalten konnte), ehe es mit dem Helmjet (für alle Athleten gab es eine kostenlose Talfahrt) wieder talwärts ging; im Gegensatz zum Abstieg von der Dreizinnenhütte durchs Altensteintal ein wahrer Hochgenuss (sowohl meine Oberschenkel als auch das linke Knie haben Freudensprünge gemacht 😉). Fanden "Pastaparty" und Siegerehrung in den letzten Jahren immer vor dem Haus Sexten statt, wurde beides in diesem Jahr ins Warme verlegt. Bei den Damen triumphierte auch in diesem Jahr die Italienerin Sara Bottarelli (mit einer Zeit von 52:53), die jetzt gemeinsam mit der Tschechin Anna Pichrtova Rekordsiegerin des Drei Zinnen Alpin Run ist, während Filippo Barizza (47:01) im siebenundzwanzigsten Anlauf endlich den Olymp erklimmen konnte.

Abschließend möchte ich mich beim Oragnisationskomitee (das es dieses Jahr definitiv nicht leicht hatte), den zahllosen Helfern, Fabian Watschinger und Hannes Kröss für das "Versorgen" mit Informationen bedanken. Auf ein Neues im kommenden Jahr; dann hoffentlich wieder auf der Originalstrecke hinauf zu den Drei Zinnen!
























Meine "harten" Fakten

Start: 10:00
Ziel: 11:13:28 - 23. Altersgruppe M45 - 170. Overall

Teilnehmer Männer Altersgruppe M45: 50 (50 im Ziel)
Teilnehmer Manner Overall: 366 (362 im Ziel)

Fockenstein 22. September 2024

Nach dem Wintereinbruch vor rund einer Woche schienen Touren in die Berge vorerst kein Thema mehr zu sein, aber die spätsommerlichen Tempera...