Früh aufstehen hieß es an diesem Sonntagmorgen; tja selber schuld, wenn man unbedingt noch 'ne Bergtour machen will/muss, bevor es am frühen Nachmittag zu Freunden zum Kaffeetrinken geht. Unsere beiden Schweine mussten heute in Windeseile versorgt werden, sollte ich doch um sechs Tim und Lasse in Moosach einsammeln; letztendlich sollte es zehn nach sechs werden, aber meine beiden Mitstreiter waren eh erst kurz nach meiner Ankunft abfahrbereit. Knapp anderthalb Stunden später (der bis dato dichte Nebel lockerte sich auf die letzten zwei Kilometer ein wenig) hatten unseren Ausgangspunkt, den Wanderparkplatz Hintergschwendt/Aigen (das Tagesticket kostet fünf Euro) erreicht. Schnell die Bergschuhe geschnürt und schon konnte es losgehen. Nachdem wir das erste Stück hauptsächlich (zwischendurch gab es ein zwei markierte "Abkürzungen") auf Forstwegen zurückgelegt hatten, wechselten wir kurz vor dem Bildstock "Bei unserer lieben Frau" endgültig (na ja, kurz unter der Steinlinger Alm heißt es für rund fünfhundert Meter noch einmal ab auf den Forstweg 😉) auf die mir tausendmal lieberen Wanderwege. In moderater Steigung geht es in kurzen Kehren aufwärts, bis wir kurz vor dem Rossboden den Bergwald hinter uns lassen. Wenig später erhaschen wir sowohl einen ersten Blick auf das markante Gipfelkreuz der Kampenwand, sowie das eher schlichte Kreuz der Gedererwand; kurz zuvor hatte mich der Wegweiser (Gederergipfel 45 Minuten) dermaßen angefixt, dass wir uns wenig später darauf einigten, bei ausreichendem Zeitpolster auch noch diesen Gipfel mitzunehmen... Weiter ging es über die grasige Ostflanke des Sulten hinauf zum Sultensattel, wo wir (wie bereits erwähnt) noch einmal für rund zehn Minuten auf einen Fahrweg müssen. Kurz hinter dem Hauptgebäude der Steinlinger Alm zweigt der Weg in südlicher Richtung in Richtung Kampanwandgipfel ab. Geht es anfangs über einen leicht ansteigenden Wiesenpfad der felsigen Kette der Kampenwand entgegen, so wird der Pfad von Minute zu Minute steiler und felsiger. Spätestens mit erreichen der Rinne unterhalb der Felswände mussten auch ab und an die Hände zur Hilfe genommen werden, um weiter aufwärts zu kommen. Einen bleibenden Eindruck hinterließen bei uns die Kaisersäle (so nennt man den Bereich zwischen den beeindruckenden Felswänden, die es zu durchqueren gilt), an deren Ende sich der Ostgipfel der Kampenwand befindet. Entlang einer Drahtseilsicherung ging es linkerhand ein Stückchen bergab, ehe wir über Schroffen den Grat zum Gipfel hinaufkraxelten. Über eine Eisenbrücke gelangten wir letztendlich zum Chiemgaukreuz; dieses wurde 1950 zum Gedenken an die Chiemgauer Opfer der beiden Weltkriege durch die Gemeinde Höslwang aufgestellt. Mit seinen zwölf Metern Höhe ist es übrigens das höchste Bergkreuz in den Bayerischen Alpen. Nachdem wir diesen doch recht beeindruckenden Ort rund eine Viertelstunde für uns allein hatten, machten wir es uns (unmittelbar vor dem Eintreffen der anderen Frühaufsteher) etwas abseits bequem, schließlich wurde es langsam aber sicher Zeit zum Frühstücken. Mal abgesehen von der Tatsache, dass uns das Wolkenmeer im Tal den Blick auf den Chiemsee versperrte, war die Aussicht auf die umliegende Berglandschaft der absolute Hammer. Nach etwas mehr als einer halben Stunde wurde es langsam aber sicher immer voller und deshalb Zeit, die Rucksäcke wieder zu schultern, schließlich wartete ja noch ein weiterer Gipfel (da wir beim Aufstieg eine durchaus flotte Sohle aufs Parket gelegt hatten, war für den kleinen Umweg definitiv noch genügend Zeit 😊) auf uns. Bei zunehmender Dichte der Wanderer ging es bis zum Abzweig auf dem Rossboden den gleichen Weg wieder zurück. Von hier aus führte uns der teils durchaus anspruchsvolle Weg über den Kamm der Gedererwand, vorbei am eindrucksvollen Zwölferturm in Richtung Gipfelkreuz, das man erst kurz vor dem Erreichen des selbigen zu Gesicht bekommt. Während auf der Kampenwand inzwischen Platzkarten gezogen werden mussten, war es hier (noch) erstaunlich ruhig; perfekt also für ein zweites Frühstück. Bis zum Bildstock ging es anschließend auf altbekannten Wegen in Richtung Auto, danach legten wir (weil Tim und Lasse mein Knie ein wenig schonen wollten, und deshalb der Forstweg den Abkürzungen vorgezogen wurde) noch eine kleine Extrarunde ein, so dass wir letztendlich mit knapp über zwölf Kilometer um kurz vor eins wieder vor meinem Skoda standen. Mit dem Parkticket konnten wir noch einem gerade ankommenden Pärchen eine Freude machen, und schon waren wir wieder auf dem Weg in Richtung München.
Montag, 11. November 2024
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